Bevor man die verkehrsberuhigte Altstadt von Sirmione überhaupt zu Gesicht bekommt, erkennt man schon von weitem die mächtige Scaligerburg mit ihren quadratischen Türmen, Zugbrücken, unzähligen Zinnen und einem Stadttor, das heute jederman Einlass gewährt.
An der unter der Herrschaft Mastino della Scala um 1300 erstellten Wasserfestung scheint die Geschichte fast spurlos vorübergegangen zu sein. Somit zählt sie heute in ganz Europa zu den besterhaltenen Wehrbauten des Mittelalters.
Besonders reizvoll ist der kleine Kastellhafen, der ausschließlich zur Versorgung und Verteidigung der Wasserburg diente. Heute ist Ruhe in den von unzähligen Seerosen bewachsenen Hafen eingekehrt.
Am äußersten Ende der vier Kilometer langen Landzunge von Sirmione entspringt in 18 Meter Tiefe, auf dem Boden des Gardasees, die in ihrer Art einzigartige Heilquelle Boiola. Erst seit 1889 leitet ein in den Grund gestoßenes Rohr das 62 Grad warme schwefelhaltiges Wasser an die Oberfläche. Und rasch entwickelte sich das von Olivenbäumen, Zypressen, Lorbeerbäumen und Magnolien geschmückte Felsplateau zu einem weithin bekannten Thermalkurort.
So gibt es heute in Sirmione zwei Thermalanlagen: Die Terme Catullo (Tel +39 030 916044) und Terme Virgilio (Tel +39 030 990 69 61), wo Sie sich mit Fangopackungen, Bädern, Inhalationen und Trinkkuren verwöhnen lassen können. [mehr...]
Die Römer errichteten zwei Kastelle, zwei Häfen, eine Siedlung und jene riesige Villa, die am Felsen thront und sich mächtig über den See erhebt. Auf den Fundamenten des antiken Osthafens bauten später die Scaliger ihre berühmte Wasserburg. Ein Bollwerk - schmuck und graziös, trutzig und stark: eines der schönsten Bauwerke der Welt.
Es gab Höhen und Tiefen in der reichen Geschichte der Halbinsel, doch nie ging er verloren, der Zauber an diesem Ort. Ob Römer oder Cimber, ob Goten, Avaren oder Barbaren, ob Scaliger oder Venezianer - jeder war berührt vom märchenhaften Flair Sirmiones.
Wie ein Arm reicht diese Insel in den Gardasee und hell spiegelt das Wasser zurück. Nicht nur Catull, auch Caesar soll hier zu Gast gewesen sein. Die Langobarden gründeten im 8. Jahrhundert ein Kloster. Sogar Dante war hier und ließ sich inspirieren. Und worauf warten Sie?